Früher Rittergut, heute Straßenname

Der Heimatverein Nordkirchen erklärt, woher der Name „Geisbeck“ stammt

SÜDKIRCHEN. Ein stattliches Haus war das Rittergut Geisbeck, wenn man einer zeitgenössischen Zeichnung glauben möchte. Das Gut, nach dem heute eine Straße in Südkirchen benannt ist, wurde um die Jahrtausendwende 999/1000 erbaut. Es wird erstmals im Jahre 1139 erwähnt.

Das Rittergut war von einer Wassergräfte umgeben, die von der Geesbecke, dem heutigen Dammbach, umflossen war. An der Nordseite befand sich ein breiter See. Nordöstlich vom Gut war eine Zugbrücke vorhanden, die jeden Abend hochgezogen wurde. Alte Erinnerungen bezeugen, dass eines Abends vergessen wurde, die Zugbrücke hochzuziehen, was Plünderungen der Gold- und Silbervorräte durch herumschwirrende Landsknechte zur Folge hatte.

Bis zum Jahre 1576 blieb das Gut im Besitz der Familie von Wischelo, deren Gräber bis heute auf dem Gut verborgen liegen. Ihr Doppelwappen ist noch heute als Original im Rittersaal des Schlosses Nordkirchen über der Tür zu bewundern.

Nach 1576 kam es zu zahlreichen Besitzerwechseln, bis das Rittergut im Jahre 1868 durch einen Verkauf aufgelöst wurde. Zu diesem Zeitpunkt gehörten zum Rittergut große Flächen Waldungen, Pferdekämpe und Weiden sowie hinter dem Gütchen Kimme der heutige Hof Möllenhoff, bewohnt vom Förster Lücke, große Flächen Schafweiden. Ein Teil dieser Fläche, die sogenannte Funnewiese, befindet sich heute im Besitz der Familie Lütke-Börding. Bis heute führt ein breiter Schafweg von der Geisbeck zur Funne. Dieses Land fiel dem Staat zu, da kein Eigentümer ermittelt wurde.

Die Informationen sind einem der zahlreichen Jahresgeschichtsheften des Heimatvereins Nordkirchen entnommen. Sie gibt es im Kaufhaus Borgard, Schloßstraße 16, in Nordkirchen zu kaufen.